Wer denkt beim himmlischen Klang der Harfe nicht sofort an engelsgleiche, ätherische, blondgelockte Frauen mit zarten langen Fingern? „Bei diesem Klischee will ich nicht stehenbleiben, die Harfe hat viel mehr zu bieten, als Weihnachtsmusik“, sagt der Harfenist Xavier de Maistre und beweist mit kalten Klängen und perkussiven Elementen Mut zur Provokation.
Mit seinem neuen Album begibt er sich aber gleichzeitig auf ein ganz neues Terrain der Harfenmusik: die Barockmusik. Harfespielende Fresken sieht man zwar in jeder barocken Kirche, aber die Komponisten dieser Zeit haben sich mit Werken für dieses Instrument sehr zurückgehalten – mit Ausnahme von Georg Friedrich Händel, dessen Harfenkonzert bis heute in aller Ohr ist. Deshalb bedient sich Xavier bei Werken, die eigentlich den Kollegen aus seiner Zeit bei den Wiener Philharmonikern auf den Leib geschrieben wurden. Vivaldis Winter aus dem Violinkonzert-Zyklus 4 Jahreszeiten etwa, oder Marcellos berühmtes Oboenkonzert klingen bei ihm so, als wären sie für Harfe komponiert wurden – altbekannt und trotzdem neu und unerhört! NIGHTFROG begleitete Xavier de Maistre und L`arte Del Mondo bei einem Konzert in Steinfurt und produzierte im Auftrag von SONY Classical ein EPK zur neuen CD von Xavier de Maistre. Autorin: Dorothee Binding, Kamera: Christian Berges, Schnitt: Michael Hartl