Reykjavik, 21. Mai 2011 – im Tonstudio mit Hilary Hahn.
Irgendwo da draußen schleudert der Grimsvötn gerade seine Aschewolke 5500 Meter hoch in die Atmosphäre, der Himmel verdunkelt sich, es stürmt heftig und ein paar frühsommerliche Schneeflocken erinnern daran, dass wir uns nur knapp südlich des nördlichen Polarkreises befinden.
Im Studio ist von dem Aufruhr der Elemente nichts zu spüren, die Luft ist klar, kühl und rein, das Licht hat selbst nachts noch scharfe Konturen, richtig dunkel wird es höchstens für ein paar Minuten. Es ist einer dieser magischen Orte, wo man ganz bei sich selbst sein kann und freien Raum für Kreativität findet; einer dieser Orte, wo Zeit und Raum kein Rolle spielen, der ideale Ort für Hilary Hahn, um musikalische Ideen zu entwickeln, neue Wege zu gehen und zu experimentieren. Wir begleiten sie mit einem kleinen dreiköpfigen Team dabei.
Im Studio steht ein präparierter Flügel, der entfernt an Meister Eders Werkstatt erinnert; alte Kronkorken, Schrauben, Bälle, Glocken und Reißnägel; überall hüpfen und schnarren, zischen und vibrieren diese Zeugnisse höchster Experimentierfreude und Sammelleidenschaft. In dieser Umgebung beginnt man zu ahnen, warum 70% aller Isländer an die Existenz von Trollen und Gnomen glauben.
Mehr zu diesen isländischen Merkwürdigkeiten und Abenteuern gibt es in ein paar Monaten an dieser Stelle!